Schachschule Leipzig

Lernen - Spielen - Spass haben   

14. Leipziger Schulschachcup

12.06.2017

Grundschule Markkleeberg-West gewinnt beide Mannschaftswettbewerbe

Zum 14. Mal stand die umfangreiche Pokalvergabe des Leipziger Schulschachcups zum Ende eines Schuljahres auf dem Programm. Im Fokus standen traditionell die Mannschaftswettbewerbe der Grundschulen, die in den Klassenstufen 1/2 und 3/4 ausgetragen werden. In den gleichen Altersgruppen sowie den Klassenstufen 5 bis 8 gab ebenfalls Wettbewerbe.
Zahlreiche zeitgleich stattfindende Veranstaltungen ließen das Teilnehmerfeld auf 65 Schüler schrumpfen, was sich in den zahlenmäßig dünn besetzten Einzelturnieren sehr bemerkbar machte. Dennoch war die Stimmung super, denn 35 Pokale und attraktive Sachpreise für alle Teilnehmer standen zur Vergabe.
Der 14. LSSC fand einmal mehr unter idealen Bedingungen in der Aula des Leipziger Montessori-Schulzentrum statt. Das Wetter spielte - wie bislang in jedem Jahr - seinen Teil hervorragend mit. Die Pausen konnten zum Spielen und Toben im Freien auf dem vielseitigen Schulhof genutzt werden, so dass im Turniersaal auch die letzten Zeitnotduelle nahezu ungestört ausgetragen werden konnten.
Zum Gelingen des Turniers trugen auch wieder zahlreiche Helfer bei, die durch Transport des Equipments, Auf- und Abbauarbeiten vor und nach dem Turnier oder als Schiedsrichter intensiv der Turnierleitung halfen.

Sportlich schien vor Turnierbeginn wenig Spannung in den Mannschaftswettbewerben zu liegen. Zu deutlich war die Favoritenrolle beider Schulmannschaften der GS Markkleeberg-West, die in beiden Alterswertungen wenige Wochen zuvor bei der Deutschen Meisterschaft gestartet waren und in den aktuellen Bestbesetzungen antraten. Doch wollte es die Dramaturgie der gelosten Ansetzungen so, dass zum einen in beiden Turnieren jeweils ein Team Schritt halten konnte und dass zum Zweiten die letztendlich über den Turniersieg entscheidenden Spiele in der Schlussrunde stattfanden. Das galt auch in den Einzelturnieren, so dass kein Wettbewerb vorzeitig entschieden war sondern die Spannung bis zuletzt aufrecht erhalten blieb.
Im Turnier der Klassen 3/4 waren die "Markkleeberger Wessis" mit vier Siegen schnell enteilt, doch der Stadtrivale aus Markkleeberg-Mitte hielt Schritt. Überraschend kam das nicht, denn auch deren Schulauswahl hatte immerhin - wie auch die Schulauswahl der Montessori-GS - die Qualifikation zum Landesfinale erreicht. So kam es in der Schlussrunde zum Showdown der Lokalrivalen, die den Kindern aus Markkleeberg-West aufgrund mehr erzielter Brettpunkte den Vorteil brachte, dass ihnen ein Unentschieden ausreichen würde. Doch die Gegner bissen, kämpften und drehten den 0:1-Rückstand in eine 2:1-Führung. Das tatsächlich allerletzte Spie des gesamten Wettbewerbs zwischen Philip Munk (Mitte) und Philipp Stöhr (West) sorgte für knisternde Spannung und jede Menge Zuschauer um das entscheidende Brett. Eltern und Mitspieler fieberten mit ihrem Spieler der jeweiligen Seite mit. Neutrale Zuschauer sahen eine spannende Schachpartie zweier Viertklässler, die mehr und mehr in die Zeitnotphase geriet. Fehler auf beiden Seiten, die die Daumen drückenden Mitspieler schier in Schockstarre versetzten, wurden zunächst nicht oder nur teilweise genutzt. Es schien, als erlebe man ein Elfmeterschießen, bei dem die Bälle reihenweise an den Pfosten fliegen. Die Nervosität beider Jungs war hoch, denn jeder wusste: Auf dieses eine Spiel kommt es nun an! Erstaunlich war dabei, wie sehr Außenseiter Philip Munk, selbst kein Vereinsspieler und mit deutlich weniger Wettkampferfahrung ausgestattet, dagegen hielt und sich Chancen heraus kombinierte. Auf das zum Turniersieg ausreichende Remis spielen wollte er nicht, er wollte selbst gewinnen. Doch Philipp Stöhr konterte am Ende dann in der für ihn doch besseren aber immer noch bedrohlichen Stellung erfolgreich und glich zum 2:2 aus.
Dieser Sieg machte den Favoriten, dem noch Luca Englert, August Tätzner und Laurin Martin angehörten, zum Pokalgewinner, den Lokalrivalen aber zum zufriedenen Zweiten. Platz 3 ging an das Gastgeberteam der Montessori-GS Leipzig, die gegen beide Markkleeberger Mannschaften unterlag. Zum sächsischen Landesfinale hatten die "Monte-Monster" noch gegen die GS Markkleeberg-Mitte gewinnen können.
Die "Kleinen" der 1./2. Klassen machten es weniger spannend. Zwar lieferte die August-Bebel-GS Leipzig bis zur letzten Runde ein offenes Kopf-an-Kopf-Rennen, doch der direkte Vergleich in der Schlussrunde endete wie schon alle Runden zuvor mit einem klaren 4:0-Sieg für das Quartett Fabio Vecera, Maximilian Widmann, Collin Belter und Josua Schubert. Das Team, das in dieser Besetzung wenige Wochen zuvor Deutscher Vizemeister dieser Altersklasse wurde, holte tatsächlich alle möglichen Brettpunkte. Bronze ging an die Spielgemeinschaft der beiden Markkleeberger Grundschulen Ost und Mitte.
Ähnlich spannend ging es auch im Einzelturnier der Jüngsten zu. Bei den Kindern der Klassen 1/2 trafen in der Schlussrunde die zuvor durchweg siegreichen Joe Becker (GS Markranstädt) und Julian Martin (GS Markkleeberg-West) aufeinander. In einer umkämpften Partie mit anfänglichen Vorteilen für den Markkleeberger Erstklässler drehte Joe den Spieß noch um und holte so einen Titel nach Markranstädt.
Gleich drei Favoriten gab es im Turnier der Klassen 3/4. Mit Jan Hagenbeck-Hübert (GS Naunhof), Moritz Pauscher (GS Böhlitz-Ehrenberg) und Marek Willberg (3. GS Leipzig) hatten sich die Medaillenkandidaten schon zuvor jeweils einen Punkt abgeknöpft. So entschied die Buchholzwertung zu Gunsten von Jan, der damit der Siegesserie der GS Naunhof zumindest im Einzelturnier eine Fortsetzung für 2017 bescherte. Moritz wurde vor Marek Zweiter.
Sein Bruder Ben gewann das Einzelturnier der Klassenstufe 5 bis 8 mit einem halben Punkt  Vorsprung vor Noah Rose (Gymnasium Markranstädt) und Georg Wittig (Reclam-Gymnasium Leipzig).

 

Alle Endstände und Fotos

Die >>> Endstände der Team- und Einzelwettbewerbe <<< gibt es komplett zum Download als PDF-Datei. Ein >>> Webalbum <<< mit mehr als 180 Fotos ist bereits auf unserer Facebook-Seite zu finden.


Alle 28 Mannschaftssieger im Überblick (2004 bis 2017)


Statistiken aus 14 Jahren Leipziger Schulschachcup

Nachdem in diewsem Jahr die GS Markkleeberg-West gleich doppelt zugeschlagen hat, gibt es ein paar neue Dinge zur Statistik des LSSC:

  • Zum 3. Mal gewann eine Grundschule in einem Jahr beide Teamwettbewerbe. Dies schafften zuvor nur die 100. GS Leipzig zur Premierenveranstaltung 2004 und das Evangelische Schulzentrum Leipzig 2011. Nun waren die "Wessis" aus Markkleeberg an der Reihe!
  • Sechs Schulen gewannen bisher beide Teamwettbewerbe:
    - 100. GS Leipzig
    - Montessori-GS Leipzig
    - Evangelisches Schulzentrum Leipzig
    - GS Böhlitz-Ehrenberg
    - GS Naunhof
    - GS Markkleeberg-West

  • Mit der GS Markkleeberg-West gelang es der 2. Schule 3 Titelgewinne in 2 Jahren zu ergattern. Dies schaffte bisher nur die 100. GS Leipzig 2004+2005.
  • Der bisherige Rekord mit 5 Titelgewinnen in Folge (in beiden Turniergruppen) der Montessori-GS Leipzig von 2006 bis 2010 bleibt unangetastet. Die GS Naunhof konnte nicht aufschließen und steht bei "nur" vier Titel in Folge (2013 bis 2016).
  • In 14 Wettbewerben gab es bei den Kindern der Klassen 3/4 nun acht Siegerschulen. Bei den Kindern der Klassen 1/2 trugen sich bisher neun Schulen in die Siegerliste ein.
  • Die Rangliste der meisten Siege:
    6 Siege: Montessori-GS Leipzig
    4 Siege: GS Naunhof
    3 Siege: 100. GS Leipzig, GS Böhlitz-Ehrenberg, Evangel. Schulzentrum Leipzig, GS Markkleeberg-West
    2 Siege: 60. GS Leipzig
    1 Sieg: 172. GS Leipzig, GS Portitz, GS Markranstädt, GS Markkleeberg-Mitte
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