Sachseneinzelmeisterschaft 2019
28.04.2019
Jan Hagenbeck-Hübert schafft DEM-Qualifikation in der AK U12
Zur diesjährigen Sachseneinzelmeisterschaft waren wieder zahlreiche ehemalige und aktuelle Schachschüler am Start. Das ist eine Bilanz, die für die Ausbildungsqualität und Nachhaltigkeit unserer Arbeit spricht. Insgesamt 18 Starter zählten darunter, davon 7 der Altersklassen U8 bis U12 aus unseren aktuellen Schachkursen.
Diese fühlten sich im KIEZ Sebnitz durchaus wohl und erlebten fünf spannende und erlebnisreiche Tage. Auch wenn natürlich der Schachsport im Fokus stand, so standen zahlreiche Freizeitaktivitäten in den Turnierpausen auf dem Programm, die vor allem von den Jüngsten reichlich genutzt wurden. Das Organisationsteam des Jugendschachbundes Sachsen hatte nahezu alles perfekt im Griff. Das Wetter spielte bei frühsommerlichen Temperaturen ebenso mit.
Sportlich fiel unsere Abschlussbilanz zwar nicht an die erfolgreichsten Jahre heran, aber sehen lassen konnte sie sich alle Male. In der AK U8 gingen insgesamt vier Kinder aus unseren Kursen an den Start. Bei den Mädchen startete Anja Hagenbeck-Hübert (SV 1919 Grimma). Als Bezirksmeisterin hatte sie sich durchaus Hoffnungen auf einen guten Platz am Ende machen dürfen. Leider verschenkte Anja einige Zähler und tat sich mit der Verwertung ihrer guten Chancen schwer. Erst in der zweiten Turnierhälfte kam sie besser in Schwung und wurde mit 3,0 Punkten Zwölfte.
Bei den jungen hatte die BSG Grün-Weiß Leipzig gleich ein Trio am Start. Mauro Vecera besaß von ihnen die größten Erfahrungen und das machte sich bezahlt. Mit 4,0 Punkten und Platz 6 kam er im erweiterten Spitzenfeld ein und darf mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein. Mit der Chancenverwertung haderte auch Anton Milleker, der sich über das Zusatz-Qualifikationsturnier das Ticket für Sebnitz gesichert hatte. Bezeichnend war die Abschlussrunde, in der er seinen Gegner völlig überspielte aber dessen letzte Matt-Chance leider komplett übersah. In dieser Weise gingen ihm leider mindestens zwei Punkte verloren. Doch Platz 12 sowie die Erkenntnis, dass er über große Reserven verfügt, machen Hoffnung auf mehr. Unglücklich lief es für Constantin von Rintelen. In unseren Analysen der Partien erntete er nahezu ständig Lob, da er gutes Stellungsgefühl und respektable Angriffsideen bewies. Doch haderte er mit der Beachtung der eigenen Königssicherheit. So fiel es ihm schwer, Stellungen richtig einzuschätzen und zwischen Angriff- und Verteidigungszügen die richtige Mischung zu finden. Wir werden das weiter vertiefen und dann klappt das künftig besser. Platz 16 bedeutet dennoch, dass er sich für die besten U8-Kinder Sachsens qualifiziert hatte.
In der AK U12 startete das Trio der BSG Grün-Weiß Leipzig mit Fabio Vecera, Maximilian Widmann und Moritz Pauscher aus der 2. Hälfte der Setzliste und so waren die Erwartungen gedämpft. Angestrebt wurden Mittelfeldplätze. Jan Hagenbeck-Hübert vom SV Grimma hatte schon mehr Ambitionen im Blick.
Die Hoffnung, dem einen oder anderen Favoriten ein Bein zu stellen, war immer mit an Bord. Vor allem in der 1. Runde erfüllten sich diese. Fabio bezwang gleich mit einer großartigen Partie den Favoriten und späteren Sachsenmeister. Moritz erkämpfte ebenso aus der Außenseiterposition etwas Zählbares und knöpfte seinem Gegner ein Remis ab. Jan und Maximilian spielten die längste Partie des Tages. Nach mehr als 4 Stunden Spielzeit schien alles auf ein Remis hinauszulaufen, doch Maxi unterlief ein folgenschwerer Blackout, der Jan jubeln ließ. Für beide war diese Runde bezeichnend für den weiteren Turnierverlauf. Jan spielte einen großartigen Wettkampf und wurde am Ende mit 5,0 Punkten Dritter. Der Lohn ist die direkte Qualifikation zur Deutschen Einzelmeisterschaft. Hierzu wünschen wir ihm viel Erfolg!
Maximilian hingegen haderte noch einige Male mit der Bedenkzeit. In Zeitnot gab er so manchen (halben) Punkt noch ab. 2,0 Punkte bedeuteten am Ende für ihn Platz 17, womit er den am Ende punktgleichen Moritz auf Platz 18 verwies. Fabio spielte in der ersten Turnierhälfte trotz geteilter Erfolge sehenswerte Partien. Im zweiten Teil verlor er leider an Konzentration und musste sich am Ende mit 2,5 Punkten und Platz 13 begnügen. Für das BSG-Trio bleibt jedoch noch die Chance, in der Mannschaftsmeisterschaft zuzulegen. Diese findet in Mitte April in Schneeberg statt. Auch hierfür drücken wir den Jungs alle Daumen.
Im Wesentlichen waren aber alle zufrieden. Die Trauben des Erfolgs hängen zur Landesmeisterschaft eben deutlich höher. Um ganz vorn dabei zu sein, sind mehr Turniererfahrungen und Spielpraxis nötig. Jedoch muss allein schon die Leistung, die für eine SEM-Qualifikation nötig ist, hoch angerechnet werden. Das sollte man bei allem Ehrgeiz nie vergessen.