Deutsche Schulschachmeisterschaft 2023
25.04.2023
GS Markkleeberg-Mitte als Fünfzehnter im oberen Tabellen-Viertel
Vom 21. bis 24. April war es wieder soweit. Es hieß "auf nach Suhl" für unsere Grundschulmannschaft der GS Markkleeberg-Mitte. Dort wurde - wie schon im Vorjahr - die Deutsche Meisterschaft der Grundschulmannschaften im Schulschach ausgetragen. 56 der ursprünglich geplanten 60 Teams traten an. Offenbar machte der Bahnstreik einigen Teams einen Strich durch die Teilnahme.
Natürlich traten die großen Favoriten an, allen voran die starken Teams aus Hamburg. Aber auch die vier Teams aus Sachsen waren komplett, darunter natürlich unsere "4 Musketiere" aus der GS Markkleeberg-Mitte Julius Riedel, Finn Tilgner, Arthur Sawatzki und Hannes Jackisch. Der fünfte Spieler im Bunde, Arthur Heinecke, der fleißig an der Qualifikation über den Bezirksausscheid und das Landesfinale seinen Anteil leistete, war leider aufgrund einer Familienfeier verhindert.
Die Teilnahme "wackelte" sogar kurz, da Arthur Sawatzki noch vor der Fahr erkrankte. Doch wurde er zum Glück rechtzeitig wieder fit und war einsatzbereit. Also ging's am 21.04., dem Tag 1, vollzählig in Auto in Richtung Suhl. Die Anreise verlief problemlos. Nach der Anmeldung und dem Einzug in die Zimmer steuerten die Jungs natürlich gleich mal den Hotelpool an.
Am Abend erschien die zunächst noch inoffizielle Setzliste und so stellte sich für den Kenner schnell raus, dass etwa eine Handvoll Teams um die Medaillen mitspielen werden. Genau jene Mannschaften, die gespickt mit Landeskaderspielern und Kindern sind, die schon bei den Landes- oder Deutschen Einzelmeisterschaften Erfahrung im Leistungssport Schach haben.
Dahinter gab es ein breites Feld von ca. 25 Teams, die alle mit Vereinsspielern an Bord besetzt waren. So landete auch unser Team auf Setzplatz 11. Das Ziel, am Ende unter die besten 20 Teams zu kommen, war also noch einmal unterstrichen.
Als Gegner der 1. Runde wurde uns am Tag 2 die Bremer Grundschule "An der Gethe" beschert. Bekanntschaft mit deren Jungs hatten wir schon am Anreise-Abend geschlossen, denn sie wohnten direkt neben uns im Flur der 4. Etage des Ringberg-Hotels.
Unsere Jungs nahmen die Favoritenrolle am Brett gegen die von der Schachabteilung der SV Werder Bremen betreute Schulmannschaft an und setzen diese am Brett auch um. Mit einem 4:0 gab es einen Auftakt nach Maß, die Bremer versprachen eine spätere Revanche beim Wasserball im Pool.
In Runde 2 trafen wir auf einen alten Bekannten. Mit dem Sachsenmeister 117. GS Dresden hatten wir schon zum Landesfinale die Klingen gekreuzt und 1:3 verloren. Leider konnten wir das Ergebnis nicht umdrehen und verloren erneut auf dieselbe Weise. Auch den Sieg von Finn gab es schon im März. Das 1:3 für die Dresdner ging auch dieses Mal in Ordnung.
Ein weiteres Nachbarschaftsduell gab es in der 3. Runde. Dieses konnten wir gegen die Neumarkt-GS Halle mit 3:1 verdient gewinnen. Schließlich endete der erste Turniertag mit einem 2:2 gegen die Körtschtal-Schule Stuttgart-Plieningen. Da wurde leider etwas mit den Chancen gewuchert. Ein Sieg war mehr als möglich.
Zwei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage gegen die an Nr. 4 gesetzten Dresdner - das war im Plan und so ging es nach dem Abendessen am Tag 2 wieder in den Hotelpool zum Austoben.
Tag 3 begann mit einem Duell, in dem wir uns etwas ausrechneten. Gegen die Fröbelschule Heidelberg, die in der Setzliste im letzten Viertel rangierten, waren wir auf der Papierform Favorit. Doch da die Heidelberger Jungs am Vortag auch erfolgreich waren, mussten sie einiges gut und richtig gemacht haben.
So trafen wir auf eine gute Schulmannschaft ohne Vereinsspieler, die aber sehr gutes Schach spielte. Schließlich waren wir nach einem Rückstand mit dem 2:2 gar nicht mal unzufrieden.
Gegen die Erich Kästner-GS Dortmund sah es dann richtig gut aus, doch war der Fehlerteufel unser Begleiter. So ging der Vergleich mit 1:3 unnötig verloren. Danach gab es gleich die nächste Erich-Kästner-GS, aber die aus Berlin-Falkensee. Dieses Mal waren unsere Jungs konzentrierter und gewannen mit 2,5:1,5. Bemerkenswert: Nach dieser 7. Runde hatte Finn als Top-Scorer mit 7 Siegen aus 7 Spielen die Brettwertung aller Spieler an Brett 2 angeführt. Das verdient schon ein klares Sonderlob!
Leider gab es dann doch noch einen Dämpfer. In der wohl schwächsten Runde unterlag unser Team nach reichlich Fehlern 1,5:2,5 gegen die Pestalozzi-GS Ingelheim. Auch Finn gab den ersten halben Punkt ab, nachdem er sich in Gewinnstellung etwas zu kühn "veropferte".
Trotzdem waren wir im Bereich unserer Zielstellung und gingen nicht unzufrieden in den Abend - natürlich wieder mit Besuch im Pool.
Schließlich stand am Tag 4 die letzte Runde an. Mit der GS Raesfeld hatten wir das wohl unangenehmste Los gezogen, denn das Team stand in der Setzliste auf Platz 7. Es hieß also für das Ziel noch mal einmal richtig zu kämpfen, dabei konzentriert sein und wenig Fehler zu begehen. Das gelang auch.
Julius und Hannes spielten ihre besten Partien des gesamten Turniers und gewannen. Arthur spielte remis, ließ aber eine Matt-Chance aus. Finn griff dann doch in der Schlussrunde einmal daneben und büßte den Sieg in der Brettwertung doch noch ein. Doch am Ende stand ein versöhnlicher und umjubelter 2,5:1,5-Sieg.
Ende gut, alles gut und schließlich mit Platz 15 im oberen Viertel der Deutschen Meisterschaft. Das kann sich sehen lassen und ist nach Platz 24 im Vorjahr nochmal eine deutliche Steigerung. Zu diesem Spitzenergebnis unsere herzliche Gratulation an Julius, Finn, Arthur und Hannes! Vergessen wollen wir auch Arthur Heinecke nicht, der - und das sei bewusst nochnals erwähnt - auch seinen Anteil an der Qualifikation hatte.
Zur Siegerehrung: Finn Tilgner, Julius Riedel, Arthur Sawatzki, Hannes Jackisch (v.l.n.r.)
Im nächsten Schuljahr sind bis auf Finn alle Jungs in Klasse 4 und daher nochmals spielberechtigt. Sie haben schon jetzt ein großes Ziel: "Auf nach Suhl 2024!".
Sollte das gelingen, so wäre dies die dritte Schule, mit der wir die Qualifikation für die Deutsche Schulschachmeisterschaft in der Klassenstufe 1-4 dreimal in Folge erreichen. Bisher gelang uns dies mit der GS Naunhof (2014 bis 2016) und der GS Markkleeberg-West (2016 bis 2018).
Beide Teams landeten damals bei ihrer jeweils dritten Teilnahme sogar auf dem Treppchen: Die Naunhofer wurden Deutscher Vizemeister und die Markkleeberger gewannen Bronze, nachdem sie zwei Jahre zuvor Deutscher Meister bei den Erst- und Zweitklässlern wurden.